Kinder

Kinder brauchen ausreichend Schlaf, Geborgenheit und Müdigkeit zum Einschlafen. Schon im Kindesalter zeigen sich Schlaftyp und individueller Schlafbedarf.

Kinder und das Schlafengehen

„Kinder brauchen dringend ausreichend Schlaf für ihre Entwicklung, für die Reifung ihres Gehirns, für die Ausdifferenzierung des Organwachstums.“ Das betonte Schlafmediziner Günther Weeß in einem Interview. Kaum ein Elternpaar wird daran zweifeln. Aber welche Schlafmenge ist ausreichend, wann ist die richtige Schlafzeit, wo sollte das Kind schlafen? Jeder Mensch hat seinen individuellen Schlafbedarf, das zeigt sich bereits im Kindesalter. Allerdings verändern sich die erforderliche Schlafdauer und das Schlafverhalten im Laufe der Kindheit. Insgesamt gesehen, ist der Kinderschlaf ein facettenreiches Thema und prägt das Familienleben.

Schlafsachen anziehen, waschen, Zähne putzen und ab ins Bett, noch ein Schlaflied singen oder ein Geschichte vorlesen, dann wird geschlafen.

Schön wäre es, doch die Realität sieht in vielen Familien anders aus. Vor dem Zubettgehen betteln die Kleinen „nur noch fünf Minuten, ich bin aber nicht müde und so weiter. Endlich hast du sie hingelegt, Gutenachtgeschichten vorgelesen und dich erschöpft auf die Couch gesetzt, schon tapsen kleine Füße über den Flur. Das Engelchen kann nicht einschlafen, hat Durst, muss mal oder flüchtet vor dem Monster im Kinderzimmer. Besonders jüngere Kinder schlafen ungern allein im Kinderzimmer, egal wie toll das Kinderbett auch ist.

Selbst die geduldigsten Eltern können schon mal an diesem Verhalten verzweifeln, schließlich hatten sie einen langen Tag.

Das ist verständlich, doch schimpfen hilft nicht. Wer das allabendliche Drama ändern möchte, sollte zunächst die Ursache dafür herausfinden. Vielleicht leidet das Kind unter Trennungsangst und muss die Nähe der Bezugspersonen spüren oder/ es fürchtet die Dunkelheit. Dann könntest du nach dem Gute-Nacht-Ritual die Kinderzimmertür einen Spalt weit geöffnet lassen, damit es vertraute Geräusche hört und ein Lichtschein ins Zimmer fällt. Vielleicht singst du bei der Küchenarbeit noch ein Schlaflied. Als Einschlafhilfe bewähren sich in vielen Familien außerdem Spieluhren und Nachtlichter.

Oft vertreiben diffuse Ängste den kleinen Engel immer wieder aus dem Kinderbett.

Für ihn ist das Monster real, auch wenn du beharrlich das Gegenteil erklärst. Eventuell sucht ihr ja gemeinsam einen sicheren Schlafplatz für das Ungeheuer oder entwickelt einen Abwehrzauber. Belastende Ereignisse können jedem den Schlaf rauben, im Kindesalter genau so wie im Erwachsenenalter. Gerade Kleinkinder und Vorschulkinder können diesbezügliche Sorgen kaum in Worte fassen, umso mehr brauchen sie dann Geborgenheit und Verständnis.

Die wichtigste Voraussetzung fürs Einschlafen ist Müdigkeit.

Möglicherweise ist das Kind tatsächlich noch gar nicht müde, wenn es schlafen soll. Schließlich hat jede Person ein ganz individuelles Schlafbedürfnis, das von der inneren Uhr gesteuert wird. Während das gleichaltrige Nachbarskind 11 Stunden Nachtschlaf braucht und 18:30 Uhr todmüde ist, muss das nicht zwangsläufig auf deinen Sohn zutreffen. Stattdessen ist sein Körper vielleicht erst 20:00 Uhr schlafbereit und er ist nach 9 Schlafstunden ausgeschlafen und fit.

Falls es keinen anderen Grund für die Einschlafschwierigkeiten gibt, könnte es an den Schlafzeiten liegen. Euer Abend verläuft eventuell entspannter, wenn du es etwas später zu Bett bringst. Oder es ist zur Bettgehzeit bereits übermüdet und müsste eigentlich noch früher schlafen gehen. Schlafforscher unterscheiden zwischen Kurzschläfer und Langschläfer und teilen die Menschheit in Schlaftypen wie Eule und Lerche ein. Diese Klassifizierung trifft auch auf Kinder zu. Deshalb können Ratgebertabellen nur Durchschnittswerte für die Schlafmenge und Schlafenszeit angeben.

Schlafdauer bei Kinder

Wie viel Schlaf braucht ein Kind? Das hängt vom Lebensalter und dem individuellen Schlafbedürfnis ab.

Schlafdauer bei Kinder