Schlafstörungen
Wie wirkt sich die Verdauung auf die Schlafqualität aus
Wie sich die Verdauung auf die Schlafqualität auswirkt? Vor allem späte Mahlzeiten und fettreiche Lebensmittel belasten den Körper und stören im Schlaf.
Schon Großmutter empfahl: Frühstücke wie ein Kaiser, speise mittags wie ein König und iss abends wie ein Bettelmann.
Hungrig musst du nicht ins Bett gehen, aber Ernährungs- und Schlafexperten raten auch heute eher zu einem leichten Abendessen. Denn offenbar wirkt sich die Verdauung auf die Schlafqualität aus. Nach einer üppigen Mahlzeit muss das Verdauungssystem schwere Arbeit leisten, die im Schlaf gar nicht vorgesehen ist.
Zur Schlafzeit startet der Körper sein Regenerationsprogramm, das im Takt der inneren Uhr abläuft.
Ein voller Magen und der Verdauungsprozess stören dabei und bringen vorprogrammierte Abläufe durcheinander. Normalerweise wird zum Beispiel die Produktion der Magensäure im Schlaf verringert oder ganz eingestellt. Dieser Verdauungssaft wird aber benötigt, um die späte Mahlzeit zu verarbeiten. Die Leber hat schon genug damit zutun, Stoffwechselprodukte aus der Wachzeit abzubauen und umzuwandeln. Nun kommt schon wieder neue Nahrung. Der Darm muss den Nahrungsbrei transportieren und daraus Nährstoffe gewinnen.
Im Schlaf muss der Körper ohnehin schon viele Aufgaben erfüllen, bei spätem Essen muss er sich zusätzlich noch um die Verdauung kümmern.
Dabei verbraucht er Energie und Ressourcen, die gerade für wichtige Schlafprozesse benötigt werden. Außerdem können die Verdauungssysteme nicht regenerieren. Kurz gesagt, die Regeneration kommt zu kurz und der Verdauungstrakt kommt nicht zur Ruhe.
Eventuell läuft im Liegen saurer Magensaft in die Speiseröhre und Sodbrennen weckt dich. Oder schwerverdauliche Nahrungsbestandteile verursachen schmerzhafte Blähungen. All diese Faktoren der nächtlichen Verdauung wirken sich auf die Schlafqualität aus und verringern den Erholungseffekt des Schlafes.
Wer an scheinbar unerklärlichen Einschlaf- und Durchschlafstörungen leidet, sollte seine Ess- und Ernährungsgewohnheiten überprüfen.
Vielleicht ist ja das Abendessen schuld. Besonders fettreiche Lebensmittel, aber auch gesunde Rohkost beanspruchen den Verdauungstrakt. Zwischen dem Genuss solcher Nahrungsmittel und dem Schlafen sollten idealerweise mindestens vier Stunden vergehen. Leichter verdauliche Mahlzeiten kannst du noch zwei Stunden vor dem Schlafengehen einnehmen. Dann bleibt der Verdauung genug Zeit und sie beeinträchtig die Schlafqualität kaum.
Vom Genuss von Hülsenfrüchten, fettreichen Speisen, Kohl sowie zuckerreichen und sehr scharfen Lebensmitteln am Abend raten Experten eher ab.
Als günstiger gelten gekochtes Gemüse wie Spargel, Nudeln, Hühnerbrust und Obst wie Bananen und Aprikosen. Kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Vollkornbrot und Kartoffeln sollen übrigens müde machen. Manchmal kommt kurz vor der Schlafenszeit noch mal ein kleiner Hunger oder Appetit.
In diesem Fall empfehlen Experten eher Nüsse, Mandeln und Rosinen und raten von Gummibärchen oder Schokolade ab. Beachte auch die Getränke. Der Abbau von Alkohol, Koffein und Tein verringern ebenfalls die Schlafqualitiät.