Therapie: Wie werden Schlafstörungen behandelt

Therapien, wie Schlafstörungen behandelt werden, sind vielfältig. Die Behandlungsstrategien richten sich nach Ursachen und Symptomen der Schlafprobleme.

Therapie: Wie werden Schlafstörungen behandelt

Schlafstörungen müssen behandelt werden, schließlich ist erholsamer Schlaf lebenswichtig. Nur wie, mit Schlaftabletten, pflanzlichen Schlafmitteln oder alternativen Heilmethoden? Die Wahl Therapie richtet sich nach den Ursachen und Symptomen der Schlafprobleme. Leichte Einschlaf- und Durchschlafprobleme lassen sich manchmal durch Selbsthilfe oder mit dem Rat des Apothekers lösen. Wer jedoch oft nicht gut schlafen kann und häufig tagsüber schläfrig ist, sollte einen Arzt aufsuchen. Nach gründlicher Anamnese kann dieser eine fundierte Diagnose stellen und eine ursachengerechte Behandlung einleiten.

Schlafstörungen sind vielfältig, sie treten als Einschlafprobleme, Durchschlafprobleme oder als nicht erholsamer Schlaf auf. Die Ursachen können psychisch oder physisch bedingt sein oder in der Schlafumgebung liegen. Dementsprechend unterschiedlich sind die Erfordernisse bei der Behandlung. Zu den möglichen Therapien gehören Medikamente, Verhaltenstherapien, Verbesserung der Schlafhygiene und pflanzliche Schlafmittel und mehr.
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DSGM) hat eine Leitlinie zur Diagnose und Therapien bei nicht erholsamen Schlaf und Schlafstörungen erarbeitet.

In dem Dokument werden Schlafprobleme in sechs Hauptkategorein eingeteilt, und zwar in:

• Insomnien,
• schlafbezogene Atmungsstörungen,
• Hypersomnien zentralnervösen Ursprungs,
• zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen,
• Parasomnien und
• schlafbezogene Bewegungsstörungen.


Der Fachbegriff Insomnie steht für Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen und Schlaf ohne Erholungsfunktion. Diese Schlafprobleme können Symptome anderer Beschwerden sein und treten häufig als eigenständige Schlafstörung auf. Im ersten Fall liegt oft eine Grunderkrankung vor, die sich auf den Nachtschlaf auswirkt und möglichst auch therapiert werden sollte. Im zweiten Fall kommen mehrere Auslöser infrage, wonach sich die Therapie richtet.

Häufig liegt der Störfaktor in der Schlafumgebung oder in den Schlafgewohnheiten beziehungsweise im Verhalten der Betroffenen.

Beispielsweise können Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, laute Geräusche, die Schlafzimmertemperatur, ein schnarchender Partner und ähnliche Dinge den gesunden Nachtschlaf stören. Zu den häufigen Ursachen gehören Stress, Angstzustände und Nervosität sowie schwierige Lebenssituationen. Viele neurologische und internistische Erkrankungen gehen mit Schlafstörungen einher, als nächtliches Zähneknirschen bekannter Bruxismus, lautes Schnarchen mit Atemaussetzer, unruhige Beine sind weitere Beispiele für Einflüsse auf den Schlaf. Schichtarbeit oder häufige Langstreckenflüge bringen die innere Uhr aus dem Takt, der Hormonhaushalt kann gestört sein, nächtliches Sodbrennen, Schmerzen; die Liste der möglichen Schlafstörer ist lang.

Angesichts dieser vielen verschiedenen schlafmedizinischen Beschwerden kommt keine Einheitstherapie infrage.

Stattdessen stehen verschiedene ursachenbezogene Therapien zur Behandlung der Schlafstörungen zur Auswahl. Dazu gehören die Einnahme von verschreibungspflichtigen oder rezeptfreien Arzneimitteln, Verhaltenstraining und alternative Heilmethoden. Bei hohem Leidensdruck und schweren Auswirkungen des Schlafmangels können Ärzte vorübergehend synthetische Schlafmittel wie die klassische Schlaftablette verordnen. Schlafgestörte schlafen dann ein und durch, doch die Schlafstruktur verändert sich, sodass der Schlaf weniger erholsam ist. Die Wirkung setzt unmittelbar ein, zugleich besteht die Gefahr einer Abhängigkeit.

Im Gegensatz dazu machen pflanzliche Schlafmittel nicht abhängig und die Schlafstruktur mit dem Wechsel zwischen Tiefschlaf und REM-Schlaf bleibt erhalten. Allerdings dauert es oft mehrere Tage, bis die schlaffördernde Wirkung einsetzt, wobei eine regelmäßige Einnahme nötig ist. Wenn der Körper zu wenig Schlafhormon bildet, kann eine tryptophanreiche Ernährung oder die Einnahme von Melatonin schlafanstoßend wirken.

Weitere Behandlungsmethoden setzen bei den Schlafgewohnheiten und dem Verhalten des Schlafgestörten an. So werden Strategien zum Einschlafen und Durchschlafen erarbeitet, Betroffene lernen das Schlafen wieder. Meditations- und Entspannungsprogramme helfen beim Stressabbau, beim Abschalten trüber Gedanken und beruhigen bei Angstzuständen.

Außerdem existieren zielgerichtete Therapien zur Behandlung von Schlafstörungen mit physischen Ursachen. Gegen Bruxismus wird der Zahnarzt wahrscheinlich eine Unterkieferschiene verordnen. Bei schwerer Schlafapnoe hilft oft nur die Atemmaske. Dadurch werden die Atemwege während des Schlafes belüftet und so Atemaussetzer verhindert. Bei Rücken-, Nacken- und Schulterproblemen verbessern geeignete Matratzen und Kissen das Liegegefühl und begünstigen besserem Schlaf.

Weitere Therapieformen bei Schlafproblemen sind Lichttherapie und Aromatherapie sowie alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Feldenkrais. Außerdem empfehlen Therapeuten immer öfter Therapiedecken, die auch als Gewichtsdecken bekannt sind.

Wie du siehst, gibt es nicht die „Eine“ Therapie, um Schlafstörungen zu behandeln. Außerdem kann die Behandlungsstrategie gegen nicht erholsamen Schlaf und Schlafstörung mehrere Therapieformen umfassen. Zum Beispiel können nicht medikamentöse Methoden und Medikamente miteinander kombiniert werden.

https://www.dgsm.de/downloads/akkreditierung_ergebnisqualitaet/S3-Leitlinie_Nicht_erholsamer_Schlaf-Schlafstoerungen.pdf

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