Schlafe ich zu viel/ zu wenig

Schlafe ich zu viel/zu wenig, genug - fragen viele Menschen. Das hängt von dem Verhältnis zwischen Schlafbedarf und Schlafdauer ab und zeigt sich am Tage.

Schlafe ich zu viel/zu wenig?

Du fragst dich: Schlafe ich zu viel oder zu wenig oder genug? Die Antwort gibt dir dein Körper, du spürst sie beim Aufstehen und in deinem Befinden am Tage. Eine konkrete Angabe von erforderlichen Schlafstunden suchst du vergeblich, denn der Schlafbedarf ist individuell verschieden. Er ist genetisch bedingt, wobei sich die erforderliche Schlafmenge mit dem Lebensalter und der Lebenssituation verändert. Manche Menschen kommen mit verhältnismäßig wenig Schlaf aus, andere benötigen mehr.

Zu viel schlafen kannst du nicht, sagen viele Schlafforscher.

Weil sich der Körper nur so viel Schlaf nimmt, wie er braucht, um zu regenerieren. Wer zu Bett geht, wenn er müde ist und von alleine erholt erwacht, hat genug geschlafen. Aber wenn du morgens vom Wecker geweckt werden musst, hast du nicht ausgeschlafen, also zu wenig Schlaf bekommen. Dann schleppst du dich unausgeschlafen durch den Tag und erreichst deine optimale Leistungsfähigkeit kaum. So in etwa erklärt es unter anderem der Schlafforscher Dr. med. Dieter Kunz. (Quelle https://www.wissenschaftsjahr.de/2011/zielgruppen-navigation/presse/meldungen-aus-der-gesundheitsforschung/forsa-umfrage-schlaf-ist-fuer-viele-ein-geheimnis/fragen-an-schlafforscher-dieter-kunz.html)

Wahrscheinlich hast du es schon gehört:

Wir verschlafen etwa ein Drittel unseres Lebens. Das trifft zu, wenn wir ein Lebensalter von etwa 80 Jahren erreichen. Im Kindes- und Jugendalter ist das tägliche Schlafpensum bekanntlich höher als im Erwachsenenalter. Außerdem schwankt der Schlafbedarf während bestimmter Lebensphasen von Erwachsenen, zum Beispiel während einer Schwangerschaft, im Arbeitsleben und im Seniorenalter. Statistisch gesehen schläft der durchschnittliche Erwachsene im westlichen Kulturkreis zwischen sieben und acht Stunden täglich und ist sechzehn bis siebzehn Stunden lang wach.

Für Deutschland hat eine Forsa-Umfrage für die TK folgendes ergeben:

• 32 Prozent der Befragten schliefen 7 Stunden täglich
• 14 Prozent 8 Stunden
• 28 Prozent 6 Stunden

Diese Zahlen sagen allerdings nichts darüber aus, ob die Schlafmenge bei allen ausreicht. Sie dokumentieren aber, wie unterschiedlich das Schlafverhalten ist.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/801663/umfrage/durchschnittliche-schlafdauer-in-deutschland/

Der Maßstab, ob du zu viel oder zu wenig schläfst, bist du.

Solange dein gefühlter Schlafbedarf und die tatsächliche Schlafdauer im Gleichgewicht sind, ist alles okay. Dann wirst du dich am Tage ausgeschlafen und leistungsfähig fühlen. Andernfalls solltest du den Ursachen auf den Grund gehen.

Eine weitverbreitete Ansicht besagt, dass zu viel Schlaf ungesund sei.

Die Schlafforschung hat diese Aussage längst widerlegt und viele Schlafmediziner betonen: Viel zu schlafen macht nicht krank. Falls sich jedoch der Schlafbedarf plötzlich erhöht, könnte eine Erkrankung dahinter stecken. Dann benötigt der Körper längere Regenerationsphasen. Wer also bisher mit sechs Schlafstunden gut ausgekommen ist, aber jetzt ständig müde ist und mehr Schlaf benötigt, sollte sich mit einem Arzt beraten.
Zu wenig Schlaf ist langfristig eine Gefahr für die Gesundheit. So hat die TK-Studie beispielsweise ergeben, dass Kurzschläfer mit weniger als 6 Stunden Schlaf häufiger an Beschwerden wie Rückenschmerzen, Herz-Kreislauferkrankungen und Erkältungen litten, als Normalschläfer mit sieben oder acht Stunden Schlaf. Das gesundheitliche Risiko steigt, wenn die Schlafdauer häufig geringer ist als das individuelle Schlafbedürfnis. Ein gelegentliches Schlafdefizit ist allerdings ungefährlich.

Wie schon erwähnt, ist dein Schlafbedarf angeboren.

Ob du von Natur aus ein Kurzschläfer, Normalschläfer oder Langschläfer bist, kannst du relativ einfach herausfinden. Vorausgesetzt, dein Alltag erlaubt es. Höre eine Zeit lang auf deinen Körper. Leg dich schlafen, wenn du müde wirst und schlafe, bis du von allein erwachst.

Übrigens: Schlafforscher Jürgen Zulley betont immer wieder, die Schlafqualität ist wichtiger als die Schlafdauer. Wenn du also viel schläfst und dich trotzdem nicht erholt fühlst, könnte dein Schlaf gestört sein. Vielleicht beeinträchtig eine falsche Matratze die Erholungsfunktion des Schlafes oder es ist zu warm im Schlafzimmer oder du leidest an einer schlafmedizinischen Erkrankung.

Idealerweise schläfst du so viel wie nötig und so gut wie möglich. Wir wünschen außerdem schöne Träume.

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